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28. November 2019WIE AUS KUNDENWÜNSCHEN PRODUKTE ENTSTEHEN

DESMA Showroom ist eine der ersten Anlaufstellen für Kunden und interne Anfragen – Vielzahl an Services: Musterfertigung, Materialtests, Automatisierungstools – Roboter und Laser unterstützen Schuhherstellung

Wie praktisch: Musterschuhe fertigen lassen, ohne die eigene Produktion zu unterbrechen. Verschiedene Materialien und Verfahren testen, ohne eigene Maschinen dafür einzusetzen. Diese Möglichkeiten bietet der „Showroom“ der DESMA Schuhmaschinen GmbH in Achim. Er wird seit 2017 von sämtlichen Schuhherstellern – von adidas über Birkenstock bis Uvex – und Materiallieferanten wie BASF genutzt. Und nicht nur das: Auch DESMA Abteilungen wie Formenbau, Vertrieb und Schulung profitieren davon. „Wir sind Dienstleister für eine Vielzahl von externen und internen Anfragen rund um die Produktion von Schuhen“, erklärt Diplom-Ingenieur Martin Orthey, der Bemusterung und Schulungen verantwortet.

Wer den „Showroom“ in Halle 12 betritt, trifft auf moderne DESMA-Standardtechnik, die in der industriellen Schuhfertigung eingesetzt wird. Schuhspezialisten, Techniker und Designer haben hier eine Plattform, auf der sie neue technologische Entwicklungen und Materialien testen, Prototypen herstellen und Prozesse in realer Produktionsumgebung erproben können. Damit trägt DESMA dazu bei, dass Schuhe schneller reif für die Serienproduktion und damit den Markteintritt sind. „Bei uns erfahren Kunden aus erster Hand, wie Schuhe der Zukunft entwickelt und dabei die neuesten Verfahren hinsichtlich Komfort, Qualität, Wirtschaftlichkeit und Design angewendet werden. Das bewirkt so manchen Aha-Effekt und auch Vorsprung“, so Orthey.

DIREKTANSOHLUNGSANLAGE TRIFFT ROBOTERTECHNIK

Herzstück ist die Direktansohlungsanlage, die Sohlen aus Polyurethan und anderen Kunststoffen direkt an den Schaft anschäumt. Hier werden Prototypen und Kleinserien für Kunden gefertigt oder neue Produktionsverfahren getestet. „Diese ausgelagerten Testläufe haben für die Kunden den Vorteil, dass sie Ideen ausprobieren können und dafür nicht die Produktion im eigenen Werk blockieren müssen. Unter Anleitung unserer Experten können sie verschiedene Formen, Farben, Materialien und Schäfte testen und dabei schon manche ‚Schwachstelle’ erkennen und korrigieren. Das erleichtert die spätere Konfiguration der Maschinen deutlich“, sagt Orthey. Auch der DESMA Vertrieb fertigt mit dem Rundtisch Muster – für potenzielle Neukunden.

Dem DESMA Formenbau dient die Anlage zum Testen von Schuhformen für die Herstellung von Musterschuhen. Bevor die Formen an den Kunden geliefert werden, kommen sie hier auf den Prüfstand. Das ist für DESMA nicht nur eine Maßnahme zur Qualitätssicherung, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal: Keiner der Wettbewerber im Formenbau verfügt über eine Direktansohlungsanlage.

DESMA unterstützt die konventionelle Schuhfertigung jedoch längst nicht nur mit Anlagen zur Direktansohlung, sondern auch mit Automatisierungstools wie der amir-Fertigungslinie (Automatisierte Materialführung mit Integrierten Robotern). Stichwort: Industrie 4.0. Hier ergänzen Roboter den Rundtisch und ermöglichen es, Schuhe individuell zu fertigen und Arbeitsschritte zu automatisieren. Dafür sind die Schuhe jeweils mit QR-Code oder RFID-Chip versehen, damit der Roboter weiß, was zu tun ist. „Die Roboter und Laserzellen übernehmen vorbereitende Arbeiten wie Sohle anrauen, Klebstoff auftragen oder Gestaltungselemente einarbeiten“, erklärt Automatisierungs-Experte André Kroker. Der Anwendungstechniker hat einige Jahre als Kundendienst-Techniker die Welt bereist, danach hat er sich in der Automatisierung Spezial-Wissen angeeignet, bevor er zum fünfköpfigen „Showroom“-Team stieß und hier sein vielseitiges Know-how weitergibt.

Zum Equipment des „Showrooms“ gehören außerdem eine Gießanlage für verschiedene Materialmischungen sowie eine Sohlenzelle, die Lauf- und Zwischensohlen herstellt. „Wir bieten ein einzigartiges Baukastensystem. Je nach Fragestellung, können mehrere Kunden gleichzeitig ihre Testläufe durchführen. 2019 haben das schon mehr als 200 Kunden getan“, freut sich Ingenieur Orthey. Alle Maschinen stehen auch für Schulungszwecke bereit – sowohl für Kunden als auch für die Servicetechniker und Auszubildenden von DESMA. 

MASCHINEN MITEINANDER kommunizieren lassen

Der „Showroom“ ist Teil des DESMA Customer Service Centers (CSC), wo alle Dienstleistungen für Kunden zusammenlaufen: vom Außendienst und Smart Remote Service (Teleservice) über die Lieferung von Ersatzteilen bis hin zum Training von Mitarbeitern. Er wurde im Rahmen der DESMA Techniker Tage 2017 eröffnet. „Bis dato waren sowohl die Musterproduktion als auch Forschung und Entwicklung in einer Abteilung angesiedelt. Durch die räumliche Trennung in „öffentlichen Showroom“ und „Innovation Center“ können wir heute viel flexibler auf Kundenwünsche eingehen und haben mehr Kapazität, neue Verfahren zu entwickeln“, betont CSC-Leiter Jörg Zilz.

DESMA-Geschäftsführer Klaus Freese ergänzt: „Mit dem Showroom haben wir die praktische Unterstützung für unsere Kunden weiter ausgebaut. Hier sind die vier bedeutenden Produktionsfaktoren Equipment, Know-how, Material und Design in einzigartiger Weise vereint. Sie bilden die Basis für eine exzellente Direktansohlung sowie eine automatisierte Schuhproduktion – und damit für den Erfolg unserer Kunden.“

Und wie sehen die Zukunftspläne des Showrooms aus? „Wir sind dabei, das Thema Industrie 4.0 weiter umzusetzen. Konkret: Unsere Roboter noch stärker miteinander zu vernetzen. Das eröffnet uns immer neue Möglichkeiten“, ist Martin Orthey überzeugt.

Übrigens: Einen kleinen Einblick in die nächsten Schritte haben die „Techniker Tage“ gegeben, zu denen DESMA vom 26. bis 27. November eingeladen hatte. 33 Techniker der deutschsprachigen Schuh-Community kamen dafür nach Achim, lernten neueste Technologien kennen, tauschten Erfahrungen aus, nahmen an praxisorientierten Workshops teil und gaben auch Feedback an DESMA. Eine Win-Win-Veranstaltung für alle Teilnehmer.

 

 

 

 

 

 

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